Clair Obscur: Expedition 33 Review — Belle-Époque-JRPG mit Rhythmus‑Parry-Kampf
Ein poetisches, visuell umwerfendes rundenbasiertes RPG, das Echtzeit‑Parrys und Ausweichmanöver in klassische JRPG‑Muster einbaut. Großartige Musik und Figuren, aber Parry‑Fokus und technische Macken polarisieren.
Ich bin in Expedition 33 gestolpert und fand kein gewöhnliches Indie‑JRPG, sondern eine süchtig machende Mixtur: rundenbasierte Knochen mit Action‑Parrys, irgendwo zwischen Sekiro und Persona. Wer auf kühne Audio‑Visuelle Welten und einen Soundtrack steht, der nachklingt, bleibt hier hängen.

Clair Obscur ist im Kern ein rundenbasiertes RPG, aber mit dem Versprechen: nicht einfach ‚klick, wart‘. In der Gegnerphase öffnet sich ein aktives Fenster, in dem man in Echtzeit ausweichen, parrieren und kontern kann — sitzt das Timing, fühlt sich ein Kampf wie ein Tanz an. Die Expeditioner haben individuelle Kits, Pictos und Ausrüstung für ungewöhnliche Synergien; das freie Zielen macht Zauber und Fernangriffe greifbarer. Die Erkundung ist bedacht: Belle‑Époque‑inspiriertes Leveldesign, Stimmen‑Journale und Geheimrouten belohnen Neugier. Das Spiel nutzt Unreal Engine 5 und sieht oft so aus, als hätte jemand ein Opern‑Set gemalt; der Soundtrack hebt stille Momente in cineastische Szenen. Nachteile: manche Bossanimationen haben lange Wind‑ups und Finters, das Timing wirkt mitunter hakelig, Plattform‑Abschnitte sind manchmal klobig, und es gibt technische Probleme (Steam Deck‑Performance, vereinzelt Bugs wie gemeldete Stunlocks). Wenn Kampf und Story jedoch greifen, ist die Mischung aus Taktik und Reflexen sehr befriedigend.

Clair Obscur: Expedition 33 ist ein mutiges, emotionales Indie‑JRPG, das oft begeistert — traumhafte Optik, grandioser OST und ein süchtig machender Parry‑Kampf. Fehler und technische Macken gibt es, trotzdem ist es für mich ein Pflichtspiel für alle, die originelle Singleplayer‑RPGs suchen.








Vorteile
- Starke Art‑Direction und ein eindringlicher, unvergesslicher Soundtrack.
- Innovativer Kampf: rundenbasierte Planung trifft Echtzeit‑Parry/Ausweich‑Rhythmus.
- Tiefgründige, emotionale Erzählung mit einprägsamen Figuren und Sprecherleistung.
Nachteile
- Parry/Ausweichen kann die Strategie übertönen — wirkt teils wie ein QTE.
- Technische Probleme auf manchen Systemen (Steam Deck‑Probleme, vereinzelte Bugs).
Spielermeinung
Spieler loben vor allem Herz und Stimmung: Soundtrack, Weltaufbau und der eigenwillige, stilvolle Kampf gehören zu den meistgenannten Stärken. Viele sehen hier ein Debüt‑Meisterwerk und GOTY‑Kandidaten; andere feiern die Leidenschaft des Teams. Kritik gibt es an der Spätspiel‑Pacing, einem für manche polarisierenden Ende und an repetitiv‑hakeligem Kampf, wenn man reine Strategie bevorzugt. Wenn du JRPGs mit einem Souls‑artigen Parry‑Twist und kinoreichem Soundtrack magst, ist das hier wahrscheinlich dein Ding.
