ROUTINE Review – Retro‑Sci‑Fi‑Horror mit dichter Atmosphäre
Ich habe ROUTINE wegen seiner Stimmung gespielt und war begeistert: greifbare diegetische UI, unheimliches Sounddesign und eine retro‑futuristische Mondbasis. Kurz und stellenweise rau, aber für Fans von Alien Isolation/SOMA ein Must‑Play.
Ich erwartete ein kultiges Indie mit schicker Optik — ROUTINE lieferte mehr. Nach einer legendär langen Entwicklung hat Lunar Software ein First‑Person‑Horror auf die Beine gestellt, das stark auf Atmosphäre, diegetische Interfaces und Beobachtung statt Vormundschaft setzt.

ROUTINE ist ein First‑Person‑Erkundungs‑Horror, bei dem man sich jede Antwort erarbeiten muss. Du streifst über eine retro‑futuristische Mondbasis ganz ohne Wegpunktanzeige und fast ohne HUD — dein Cosmonaut Assistance Tool (C.A.T.) ist Menü, Puzzle‑Schlüssel und letzte Verteidigung zugleich. Das Gameplay mischt Umgebungsrätsel, diegetische Terminal‑Interaktion und angespannte Versteck‑und‑Flucht‑Passagen: Gegner mit der C.A.T. betäuben, um Ecken ducken oder die langsamen Bots abhängen. Beobachtung wird belohnt — Codes, IDs und Lösungen stecken in Notizen, Schildern und der Umgebung, nicht in leuchtenden Questmarkern. Ganzkörper‑Awareness, haptische C.A.T‑Bedienung und das herausragende Sounddesign (man hört Mick Gordon‑Einflüsse) tragen jede Szene. Allerdings ist ROUTINE kurz (ca. 4–8 Stunden, je nach Gründlichkeit), die zweite Hälfte verliert für manche etwas von ihrer Magie und die Gegner‑KI wirkt gelegentlich ausnutzbar. Die Performance ist für ein kleines Team beeindruckend: läuft flüssig und sieht teurer aus, als es ist. Wenn du immersiven Horror magst, bei dem Denken und Hinhören zählen, trifft ROUTINE ins Schwarze.

ROUTINE ist ein liebevoll gemachter Indie‑Horror, der Stimmung und Immersion trifft, auch wenn Länge und KI‑Politur schwächeln. Spiel es wegen Atmosphäre und C.A.T.‑Momenten — erwarte nur keine lange Kampagne.






Vorteile
- Großartige Atmosphäre und Audio — echt spannungsgeladener Kassetten‑Futurismus.
- Diegetische C.A.T.‑Interaktionen fühlen sich haptisch und clever an; keine Hand‑Holding.
- Polierte Optik und Performance für ein kleines Team — läuft sehr gut.
Nachteile
- Kurze Spielzeit und eine zweite Hälfte, die etwas an Schwung verliert.
- Gegner‑KI wirkt teils inkonsistent; manche Rätsel sind etwas schwer nachvollziehbar.
Spielermeinung
Spieler loben besonders die Immersion — Audio, Retro‑Ästhetik und die C.A.T.‑Interaktion werden immer wieder hervorgehoben. Viele feiern, dass das Spiel nicht an die Hand nimmt und Beobachtung belohnt; Kritik gibt es an der kurzen Länge, gelegentlichen Ladebildschirmen und einer zweiten Akt‑Phase, die nicht bei allen zündet. Fans von Alien Isolation, SOMA oder haptischen Walking‑Sim‑Erlebnissen dürften hier viel Freude haben.
