LORED

LORED sticht aus dem Meer an Clickern und Incrementals vor allem durch Charakter dar – 63 individuell animierte LOREDs, die quatschen und miteinander interagieren. Wer AdVenture Capitalist oder Kittens Game mag, findet hier ein ruhiges, leicht absurdes Pendant mit etwas mehr Persönlichkeit und Mikro-Strategie.

Im Kern ist LORED ein klassisches idle-incremental: Du setzt deine stickfigure-Worker (die LOREDs) ein, sammelst Ressourcen wie Iron und Copper und kaufst Upgrades, damit alles schneller läuft. Die Upgrades sind in vier Stufen (Stages) organisiert; höhere Stufen verlangen teils, dass du deinen aktuellen Host opferst — also Prestige-Mechaniken sind zentral. Ein netter Twist: Wenn du einen LORED levelst, verdoppelt sich seine Output, aber auch sein Input — das zwingt zu Abwägungen statt nur blind zu pushen. Es gibt eine Menge kleiner Systeme: Fuel-Management, verschiedene Upgrade-Bäume und spezielle Items wie „Malignancy“, die das Spiel in überraschende Richtungen drehen. Die LOREDs haben nicht nur unterschiedliche Sprites, sondern eigene kleine Animationen und Meinungsäußerungen; das macht das Beobachten beim AFK-Zusammensacken unterhaltsamer als bei den meisten Vertretern des Genres. Das Spiel wurde seit 2019 kontinuierlich weiterentwickelt und zuletzt komplett neu aufgebaut — man merkt die liebevolle Politur an den Upgrade-Bäumen und den Dialog-Fragmenten. Die Demo ist verfügbar, was praktisch ist, denn Early Access heißt hier: noch nicht perfekt, aber mit viel Potenzial. Plattformmäßig läuft LORED auf Windows und Linux (kein Mac-Support derzeit).

LORED ist kein revolutionäres Idle, aber ein liebevoll gestalteter Vertreter mit eigenem Charakter und interessanten Entscheidungen. Für Fans von langsamen Eskalations- und Prestige-Mechaniken definitiv einen Blick wert.