Swordhaven: Iron Conspiracy Review – Klassisches cRPG mit modernen Kniffen
Ein liebevolles cRPG im Stil der Infinity Engine von Atom Team: wahlweise rundenbasiert oder Echtzeit-mit-Pause, ein klassenloses Build-System und weit verzweigte Quest-Optionen. An einigen Stellen rau, aber voller Charme für Old-School-Rollenspieler.
Swordhaven kratzt genau an der Stelle, an der man sich nach Baldur’s Gate sehnt, ohne ein Remake zu sein — es nimmt sich das DNA der Klassiker und packt ein klassenloses Fortschrittssystem sowie flexible Kampfmodi obendrauf. Wer taktische Gefechte, verzweigte Quests und lange Erkundungstouren mag, sollte hinschauen.

Kern von Swordhaven ist ein story-zentriertes cRPG mit tiefen, entscheidungsbasierten Quests und einer nicht-linearen Welt, die Erkundung belohnt — von ruhigen Dörfern bis zu fremdartigen Tempeln. Der Kampf ist flexibel: Man kann strikt rundenbasiert spielen für taktische Tiefe oder in den Echtzeit-mit-Pause-Modus wechseln, wenn man ein flotteres, filmischeres Tempo mag. Das klassenlose System ist das Highlight: Stat- und Fähigkeitskombinationen verändern Dialoge, Questlösungen und Spielstil spürbar, sodass zwei Durchgänge sehr unterschiedlich sein können. Die Benutzeroberfläche ist modern, aber an klassischen Vorbildern orientiert, mit viel Anpassungsmöglichkeiten, damit der Bildschirm ordentlich (oder wunderbar chaotisch) aussieht. NPCs bleiben im Gedächtnis und viele Quests bieten mehrere Lösungswege — schleicht, redet, besticht oder prügelt euch durch. Rechnet mit dutzenden Stunden Erkundung, wenn ihr wirklich jeden Winkel abklappert; die Welt ist zum Ausprobieren gemacht. Allerdings gibt es etwas typischen Atom-Team-Jank: gelegentliche UI-Ecken und ein paar Ungereimtheiten im Tempo zu Beginn. Die Entwickler hören zu und liefern regelmäßig Patches, sodass das Fundament solide wirkt.

Swordhaven ist ein liebevolles, ambitioniertes cRPG, das klassisches Design mit modernen Freiheiten verbindet — ein Muss für Fans taktischer Rollenspiele, auch wenn an der Politur noch gearbeitet werden sollte.
















Vorteile
- Tiefes, klassenloses Fortschrittssystem, das Dialoge und Quests beeinflusst
- Flexibler Kampf: rundenbasiert für Präzision oder flottes RTwP
- Große, nicht-lineare Welt mit einprägsamen NPCs und Mehrfachlösungen
Nachteile
- Einige raue Stellen und gelegentlicher UI-/Temporuckler
- Key-Art und Marketing spiegeln das eigentliche Spielgefühl mitunter nicht wider
Spielermeinung
Spieler loben die Handschrift von Atom Team: Humor, Spielfluss und der nostalgische Vibe, der zugleich eigenständig wirkt. Kritik richtet sich häufig auf kleine Bugs, eher langsame Updates und darauf, dass die Key-Art manchmal falsche Erwartungen weckt. Wenn du Atom RPG oder Infinity-Engine-Klassiker mochtest, wird dir Swordhaven wahrscheinlich gefallen; auch Neulinge, die tiefgehende cRPG-Systeme schätzen, finden viel zu entdecken.
