The Séance of Blake Manor Review – Gothischer Detektiv-Mystery mit irischer Folklore
Ich bin tagelang durch Blake Manor gestreift: ein First‑Person-Detektivspiel mit Tickender Uhr, großem Personal, Comic‑Art und einer cleveren Mind‑Map. Erwartet gemütliche Beklemmung, leichte Rätsel und ein paar unsaubere Ecken.
The Séance of Blake Manor wirft dich 1897 in ein irisches Hotel und erwartet, dass du dich wie ein richtiger Ermittler benimmst – oder ihn gut spielst. Das Spiel mischt Obra‑Dinn/Golden‑Idol‑ähnliche Hypothesenmechaniken mit dem gemütlich‑unheimlichen Flair eines viktorianischen Whodunits, und das alles in einem schönen Comic‑Look.

Du spielst Declan Ward, einen Privatdetektiv, der rund drei In‑Game‑Tage hat, um einen Vermisstenfall vor der Séance zu lösen. Das Gameplay fokussiert sich auf Erkundung und Gespräche: Räume untersuchen, mit einer großen, lebendig geschriebenen Besetzung reden, Fakten sammeln und auf einer aufgeräumten Mind‑Map einordnen. Jede Untersuchung oder Gesprächsoption kostet in der Regel eine Minute, was einen leichten Zeitdruck erzeugt und zur Priorisierung zwingt — der Timer ist aber überraschend nachsichtig, wenn du gerne umherstreifst. Hast du genug Beweise, baust du Hypothesen, indem du Lücken füllst (stell dir Golden Idol in Kombi mit einem Ermittler‑Notizbuch vor) und konfrontierst Verdächtige. Das Writing, die Sprecherleistungen und die irischen Folklore‑Einsprengsel sind das eigentliche Highlight; das Herrenhaus und die Bibliothek sind voller Hintergrundinfos und Handlungsfäden. Rätsel sind meist simpel und drehen sich oft eher darum, den richtigen Knotenpunkt zu finden als um knifflige Logik. Die Präsentation ist wunderschön: Comic‑Panels, eindrucksvolle Zwischensequenzen und ein reaktiver Soundtrack, der Stimmung macht. Nachteile sind häufige Ladebildschirme zwischen Räumen, gelegentliche Bugs/seltsame Animationen und einige Hand‑Holding‑Momente, in denen das Spiel zu offensichtlich auf den nächsten Schritt zeigt. Trotzdem sorgt das Zusammenspiel aus Zeitplan, Mind‑Map und Figuren für eine süchtig machende, wiederholbare Ermittlungs‑Schleife.

Ich habe es geliebt, mich in den verworrenen Geheimnissen von Blake Manor zu verlieren — es ist nicht perfekt, aber Figuren, Stimmung und Ermittlungsmechaniken machen es für Mystery‑Fans Pflicht. Spiel mit Geduld (und vielleicht einem Notizblock).




Vorteile
- Dichte, charaktergetriebene Story mit toller irischer Folklore und Sprecherleistungen
- Clevere Ermittlungs‑Werkzeuge – Stundenplan, Mind‑Map und Hypothesen‑System machen Spaß
- Wunderschöne Comic‑Art und ein stimmungsvoller, reaktiver Soundtrack
Nachteile
- Zu viele Ladebildschirme und nerviges Zurücklaufen im späten Spiel
- Gelegentliche Bugs, etwas Hand‑Holding und Rätsel, die zu einfach wirken können
Spielermeinung
Spieler loben das Writing, die Atmosphäre und die süchtig machende Ermittlungs‑Schleife — Mind‑Map und Stundenplan werden immer wieder als genial bezeichnet. Häufige Kritikpunkte sind lange Ladezeiten, gelegentliche Bugs und ein Design, das manchmal Lösungen zu sehr serviert oder winzige, zwingend nötige Klicks versteckt. Wenn du narrative Detektivspiele wie Paradise Killer, Obra Dinn oder Golden Idol magst, findest du hier viel, das dir gefallen wird.
