by Little Sewing Machine • 9. Oktober 2025
Ein wunderschönes, handgezeichnetes Adventure, das Disney‑Ästhetik mit psychologischem Horror mischt. Atmosphärischer Soundtrack, clevere Verwandlungs- und Stealth‑Mechaniken – mit ein paar nervigen Bugs und polarisierten Story‑Momenten.
Bye Sweet Carole sticht sofort ins Auge: handgezeichnete Animationen, ein düsteres Märchen-Setting und eine Soundkulisse, die Gänsehaut schenkt. Wer erwartet, dass sich Disney und Silent Hill irgendwo in der Mitte treffen, liegt gar nicht so falsch.
Im Kern ist Bye Sweet Carole ein storygetriebenes Adventure: erkunden, Rätsel lösen, sich anschleichen und ab und zu ein bisschen Platforming bewältigen. Die Verwandlungsmechanik – Lana kann sich in ein Kaninchen verwandeln – wirkt nicht nur putzig, sondern öffnet clever neue Wege und Fluchtmöglichkeiten. Stealth‑Passagen sorgen für konstanten Herzschlag, während die Rätsel größtenteils fair und stimmig eingebettet sind. Besonders stark: die handgezeichnete Optik und die Animationen, die stellenweise wie Szenen aus einem alten Zeichentrickfilm wirken. Der Soundtrack (inkl. OST in der Deluxe‑Edition) untermalt Verfolgungssequenzen und ruhige Momente gleichermaßen und trägt massiv zur Atmosphäre bei. Erzählerisch bewegt sich das Spiel zwischen viktorianischem England, einer Waisenhaus‑Mystery und dem albtraumhaften Königreich Corolla – Charaktere wie Mr. Kyn oder die Owl Velenia haben Biss. Technisch läuft vieles sauber, aber einige Spieler berichten von unsichtbaren Objekten, hängenbleibenden Gegnern oder kurzen Glitches. Aktuell ist das Spiel nur für Windows verfügbar, was Mac‑/Linux‑Nutzer enttäuschen dürfte.
Bye Sweet Carole ist ein kleines Kunstwerk voller Atmosphäre und Mut zum Stilbruch — mit ein paar technischen und narrativen Patzern. Für Fans von düsteren, handgezeichneten Märchen ist es trotz Macken eine klare Empfehlung.
Spieler loben vor allem die Grafik, die handgezeichneten Animationen und den Vibe – viele fühlen sich an alte Disney‑Filme erinnert, nur mit einem düsteren Twist. Sound und Erzähltempo bekommen ebenfalls häufig Lob, während kleinere technische Probleme und vereinzelt hakelige Sequenzen kritisiert werden. Manche Nutzer empfinden die politische oder thematische Ausrichtung als zu präsent oder als polarisierend. Wenn dir atmosphärische Narrative Adventures mit handgezeichneter Optik gefallen (Denkanstöße: Rule of Rose, Inside mit einem Hauch Ghibli‑Düsternis), solltest du Bye Sweet Carole eine Chance geben.