by Simon Lukasik • 1. September 2025
Als kleine Maus musst du Daddy bei Laune halten, putzen, Pommes machen und Spinnen beseitigen. Kurzes, absurdes Abenteuer mit starker Atmosphäre und eigenwilligem Art-Design – perfekt für ein verstörendes Wochenende auf Windows.
Bad Cheese wirft dich in die winzigen Pfoten einer Maus, die das Haus eines durchaus dysfunktionalen Haushalts hüten soll. Wer Little Nightmares oder Among the Sleep mochte, findet hier denselben bizarren, nachdenklichen Vibe — nur eben mit mehr Haushaltspflichten und weniger Platz zum Wegrennen.
Das Kernspiel besteht daraus, verschiedene häusliche Aufgaben zu erledigen: schrubben, kehren, Pommes zubereiten, Spinnen totschlagen und Daddy seine Pillen bringen. Daneben erkundest du unterschiedliche Räume des Hauses, suchst nach Leckereien und Actionfiguren als Sammelobjekte und stößt dabei auf immer seltsamere, leicht verstörende Szenen. Das Gameplay ist bewusst schlicht gehalten — mehr Fokus liegt auf Atmosphäre, Kunststil und dem unangenehm-schiefen Humor als auf komplexen Mechaniken. Die Levels sind kurz und kompakt, ideal für eine Session von einer bis zwei Stunden; das macht das Ganze intensiv, aber auch etwas dünn für Spieler, die längere Abenteuer lieben. Sounddesign und Grafik bringen viel Stimmung rüber: die Art-Direction ist das stärkste Asset des Spiels und trägt die narrative Schieflage ausgezeichnet. Technisch läuft das meiste rund auf Windows, allerdings berichten einige Spieler von kleinen Bugs und Stellen, die noch Feinschliff bei der Steuerung vertragen könnten. Sammlerstücke geben einen Anreiz zum Wiedersehen, ersetzen aber keine tiefergehenden Gameplay-Schleifen. Insgesamt ein kleines, eigenwilliges Erlebnis, das lieber provoziert als zu erklären.
Bad Cheese ist ein kleines, verstörend-liebenswertes Abenteuer mit großer Atmosphäre, das seine Kürze mit Stil wettmacht — aber nicht allen Spielermängeln verzeiht.
Spieler loben vor allem die Atmosphäre und das eigenwillige Grafik-/Artdesign; viele fanden die Absurdität genau richtig und wurden positiv überrascht. Kritik gibt es bei der kurzen Laufzeit (oft nur etwa zwei Stunden) und vereinzelten technischen oder spielmechanischen Schwächen. Für viele passt der Preis zur Länge, und wer ein kurzes, verstimmendes Erlebnis sucht, ist hier gut aufgehoben. Wenn dir narrative, atmosphärische Indies wie Little Nightmares oder Among the Sleep gefallen, wirst du auch hier deinen Spaß haben.