by Darkphobia Games • 7. September 2025
The Lightkeeper setzt auf dichte 1920er-Atmosphäre, realistische Grafik und ein klares, wenn auch kurzes, Narrativ: Du bist Arthur, ein traumatisierter WWI-Veteran, allein auf einer Insel — Pflege des Leuchtturms trifft auf psychologischen Horror und mehrere Enden.
The Lightkeeper fängt dich mit stürmischer See, knarrendem Holz und der richtigen Portion Beklemmung ein. Als kleines Indie-Spiel mit 1920er-Setting erinnert es an narrative Horrorspiele wie What Remains of Edith Finch, liefert aber mehr klassische Schockmomente à la Amnesia.
Kern des Spiels ist simple, aber stimmige Arbeitssimulation: Du kümmerst dich um den Leuchtturm—Brennt das Licht? Reicht der Brennstoff?—und erkundest eine offene, wenn auch begrenzte Insel. Die Entwickler setzen stark auf Umgebungs-Storytelling; Notizen, Überreste früherer Wärter und cineastische Cutscenes verraten nach und nach die düstere Vergangenheit. Das Spiel mixt Erkundung mit Ressourcenzwang (Öl/Fuel) und schiebt zwischendurch gezielte Jumpscares und psychologische Halluzinationen dazwischen. Technisch gibt es realistische Grafik und ein körniges Sounddesign, das viele der gruseligsten Momente trägt—man läuft öfter mal mit zugekniffenen Augen durch Türrahmen. Entscheidungsbäume führen zu mehreren Enden: Drei finale Entscheidungen formen Arthurs Schicksal deutlich unterschiedlich. Insgesamt ist das Gameplay eher fokussiert als komplex—kein Crafting-Marathon, sondern intime, beklemmende Szenenabfolge. Für Fans von atmosphärischen Walking-Simulatoren ist das genau der richtige Ton, nur hätte ich mir an manchen Stellen mehr Tiefe oder zusätzliche Inselbereiche gewünscht. Die Inspiration durch wahre Begebenheiten ist spürbar und verleiht dem Ganzen eine unangenehm echte Note.
The Lightkeeper ist ein stimmungsvolles, handwerklich gutes Psychohorror-Erlebnis mit echten Gänsehautmomenten — nur fällt es mit rund zwei Stunden zu kurz aus, um sich nachhaltig zu lohnen. Für einen günstigen Preis ist es ein feiner Kurztrip in den Wahnsinn; wer mehr will, muss auf zukünftige Inhalte oder andere Titel hoffen.
Spieler loben vor allem die Atmosphäre und die gut platzierten Schreckmomente; viele berichten von echten Schrecksekunden und bedrückender Stimmung. Gleichzeitig kritisieren mehrere User die knapp bemessene Spielzeit von etwa zwei Stunden und fragen sich, ob der Preis gerechtfertigt ist. Generell gilt: Wer kurze, intensive Horrorerlebnisse schätzt, wird positiv überrascht — wer auf lange Spielzeit setzt, wird enttäuscht sein. Wenn dir narrative, kurzweilige Horror-Erfahrungen wie What Remains of Edith Finch oder kurze Amnesia-Episoden gefallen, ist The Lightkeeper einen Blick wert.