
by SOFTSTAR ENTERTAINMENT • 11. November 2025
Ein beklemmendes Horror-Adventure, das Junji Itos groteske Bildsprache in ein rätselbetontes Mansion-Setting packt. Atmosphärisch hervorragend, mit nervenaufreibender Stealth-Mechanik — aber nicht frei von Frustmomenten bei Rätseln und Technik.
Junji Ito Maniac: An Infinite Gaol nimmt dich direkt mit in einen irren Manga-Albtraum: ein westlich anmutendes Herrenhaus, seltsame Figuren und immer mehr körperlicher Horror. Für Fans von Ito ist das Spiel ein must-see; wer Silent Hill- oder Corpse Party-Atmosphäre mag, fühlt sich schnell heimisch.

Im Kern ist An Infinite Gaol ein Erkundungs-Adventure mit Survival-Horror-Elementen: Du durchsuchst ein verwinkeltes Herrenhaus nach Hinweisen, sammelst splittrige Erinnerungen und versuchst, das unheimliche Rätsel zu entschlüsseln. Dabei spielen Stealth und Verstecken eine große Rolle — Sichtlinien, Geräusche und Ablenkungen entscheiden oft über Leben oder Tod. Ressourcen sind knapp, dafür darfst du Fallen bauen und die Umgebung taktisch nutzen, um Gegner auszutricksen oder umzuleiten. Die Puzzle reichen von logischen Schieberätseln bis zu mechanischen Fallen, die sich stimmig in das Mansion-Setting einfügen; ab und zu sind sie aber trial-and-error-lastig. Visuell setzt das Spiel stark auf Junji Itos ikonische Motive — flatterndes schwarzes Haar, entstellte Köpfe — und erzeugt so eine konstant unangenehme Stimmung. Sounddesign und Lighting treiben das Unbehagen weiter voran: Manche Szenen bleiben mir wegen ihrer Stille länger im Kopf als vergleichbare Jump-Scares. Die Erzählung entfaltet sich fragmentarisch, was gut zur amnesischen Prämisse passt, allerdings fällt gelegentlich die Balance zwischen Story-Fragmenten und Gameplay-Flow aus. Technisch läuft das meiste solide auf Windows, kleinere Ruckler oder Kameraärger gab es bei mir selten, aber vorhanden. Alles in allem ist es weniger ein Action-Blender, mehr ein psychologischer Spaziergang mit spitzen Zähnen.

Junji Ito Maniac: An Infinite Gaol ist ein starker Genre-Beitrag für Fans des makabren Mangaka: atmosphärisch dicht und bildstark, mit ein paar Design-Schwächen, die den Spielspaß aber nur selten bremsen.
















Spieler loben vor allem die stimmungsvolle Umsetzung von Junji Itos Bildsprache und das unheimliche Setting — viele berichten von Momenten echter Gänsehaut. Kritik richtet sich häufig gegen unfaire Checkpoints, vereinzelte KI-Aussetzer oder zu kryptische Rätsel. Wer knackige, narrative Horror-Adventures mag, findet hier viel, wer schnelle Action erwartet, könnte enttäuscht sein. Wenn dir Corpse Party, Silent Hill oder narrativ dichte Horror-Puzzles gefallen, ist die Chance groß, dass du auch hier warm wirst.