Hell is Us

Hell is Us ist eines dieser Spiele, das dich einfach losziehen lässt: keine Karte, keine Marker, nur Instinkt — und das mitten in einem von Bürgerkrieg und seltsamen Chimären zerrissenen Land. Wer Atmosphären von Silent Hill 2 oder den Erkundungs-Vibe von Dark Souls mag, findet hier vertraute, aber eigene Töne.

Der Kern von Hell is Us ist ein Third-Person-Action-Adventure, das Nahkampf mit Erkundung und Rätseln verbindet. Du kämpfst mit Schwertern, Äxten und Stangenwaffen gegen originelle, übernatürliche Gegner, unterstützt von einem kleinen Drone-Begleiter, der taktische Optionen eröffnet. Die Welt ist halb-offen ausgelegt: große Gebiete, viele Geheimnisse, aber keine Minimaps oder Questmarker — wer Orientierung braucht, muss hinschauen und notieren. Die Level- und Weltgestaltung belohnt Neugier: Fundstücke und Hinweise verknüpfen Umgebungs-Storytelling mit Progression. Rätsel sind teils knackig und machen Spaß, weil Lösungen oft clever und nicht offensichtlich sind. Optional lässt sich ein herausfordernderer Modus aktivieren (Soulslike-Anleihen), das Spiel bleibt dabei aber kein reines Soulslike — die Kämpfe sind knackig, aber nicht unfair. Technisch lief das Spiel bei vielen Spielern überraschend rund (auch in 4K), was für ein UE5-AA-Titel beeindruckt. Kritikpunkte sind gelegentliche Orientierungslosigkeit ohne Marker, etwas geringe Vielfalt bei manchen Gegnertypen und dass Heilmechaniken das Kampferlebnis stellenweise entschärfen können.

Hell is Us ist eine mutige, atmosphärische Indie-Perle, die Erkundung und Rätsel in den Mittelpunkt stellt und dabei technisch beeindruckt. Kleinere Design-Patzer trüben das Bild kaum — für Freunde von düsteren Action-Adventures klare Empfehlung.