
by Armchair History Interactive • 27. Oktober 2025
Indie-Strategie, die Total War-Flair mit Roguelite-Tempo mischt: tiefe Truppen-Anpassung, prozedurale Kampagnen und gnadenlose, real-time Gefechte. Windows-exklusiv (27.10.2025) — anspruchsvoll, oft befriedigend, mit ein paar nervigen Macken.
Master of Command zieht dich in die staubigen Marschwege des Siebenjährigen Krieges und verlangt, dass du nicht nur schlachtest, sondern auch versorgst und planst. Für Fans von Total War trifft Battle Brothers mit einer Prise Slay the Spire zusammen: indie, fordernd und überraschend liebevoll in den Details.

Kern des Spiels sind Echtzeit-Schlachten, in denen Moral, Ausdauer, Gelände und Timing mehr zählen als bloße Zahlen. Du baust Regimente aus 150 historischen Einheiten, rüstest sie individuell aus, designst Banner und siehst deine Männer über Kampagnen hinweg altern und wachsen. Die Kampagnenkarte ist prozedural, mit Fog of War, mobilen Feinden und zufälligen Events — das sorgt für hohen Wiederspielwert und unterschiedliche Entscheidungen pro Durchlauf. Versorgung und Ressourcenmanagement sind kritisch: marschierst du zu weit, verhungern die Truppen; ruhst du zu lange, verstärkt sich der Feind. Die Schlachten fühlen sich roh und taktisch an: flankieren, Position halten, gezielter Artillerieeinsatz — wenn sie funktioniert — und das Ausnutzen von Deckung entscheiden. Es gibt mehrere Schwierigkeitsgrade sowie Ironman-Modus für Masochisten, und die KI reagiert oft intelligent (flankiert, zieht sich zurück, bestraft Fehler). Die Unit-Customization ist das Herzstück: Waffen, Trommeln, Uniformen und Offiziersboni verändern spielerisch spürbar das Verhalten deiner Truppen. Ein paar UI-Ecken (Item-Filter, Inventar-Sortierung) sind noch hakelig und die strategische Karte liefert weniger Tiefgang als manch großer Name, aber das Gesamtpaket bietet eine runde, taktische Erfahrung. Technisch lief es bei mir stabil; ein Tipp: Nebel reduzieren, wenn die GPU klemmt.

Master of Command ist ein ehrliches Indie-Strategiejuwel: fordernd, emotional und voll mit kleinen, smarten Ideen — trotz einiger Macken. Für Taktik-Fans, die Zeit in ihre Truppen investieren wollen, eine klare Empfehlung.














Spieler loben die Suchtspirale: das Aufbauen eigener Armeen, die emotionale Bindung an Veteranen und die intelligente KI werden oft hervorgehoben. Viele heben die enorme Customization und die prozeduralen Kampagnen als Gründe für hohen Wiederspielwert hervor. Kritik richtet sich an kleinere Bugs (Artillerie-Probleme), die gelegentlich hakte deutsche Lokalisierung und eine strategische Karte, die nicht mit großen Genre-Vertretern mithalten kann. Wer Total War und tiefe Unit-Management-Titel mag, findet hier eine kompakte, Indie-orientierte Alternative.