by Reverie World Studios • 6. September 2025
Ein ambitioniertes Indie-Strategiespiel: RTS-Schlachten, Stadtbau und Sandbox-Strategie im Zeitalter der Kreuzzüge. Tief, manchmal rau – ideal für Tüftler und Historienfanatiker.
Knights of the Crusades kombiniert Echtzeit-Strategie, Stadtaufbau und Sandbox-Elemente zu einem großen historischen Brettspiel. Wer Medieval Kingdom Wars mochte und gleichzeitig Bock auf komplexe Ressourcen- und Glaubensmechaniken hat, findet hier viel zu tun — mit ein paar rauen Kanten.
Du startest als Gründer einer Templer- oder eigenen Ordenskompanie und reist von Westeuropa ins Heilige Land. Auf der Weltkarte planst du Feldzüge, schließt Bündnisse und reagierst auf dynamische Ereignisse wie Belagerungen oder Exkommunikationen. In den RTS-Schlachten schmeißt du Armeen aufs Feld und führst auch Seegefechte; das Gefühl großer Schlachten funktioniert überraschend gut für ein Indie-Projekt. Hamlets und Städte kannst du erobern und ausbauen: Häuser, Werkstätten, Kirchen — jede Struktur beeinflusst Einkommen, Piety und Nachschub. Das Ressourcen-System (Silber, Getreide, Frömmigkeit) zwingt zu Abwägungen: Offensive oder Sorge um die Heimat? Nach der Kampagne öffnet sich ein sandkastenartiger Modus, in dem du deine Ordnung weiter ausbaust und Regionen langfristig kontrollierst. Besonders gefällt mir, wie Piety spielmechanisch verknüpft ist — Exkommunikation oder religiöse Events haben echte Auswirkungen auf Diplomatie und Rekrutierung. Technisch merkt man dem Titel seinen Indie-Status an: UI ist funktional, aber gelegentlich unübersichtlich, und Pfadfindung stolpert manchmal. Trotzdem steckt in der Mischung aus Management, RTS und historischen Szenarien enormes Potenzial.
Knights of the Crusades ist ein souveränes Indie-Strategiespiel mit großem Ambitionslevel: tief, fordernd und voller Ideen — mit einigen technischen und UX-Kanten, die aber patchbar wirken. Für Strategie-Nerds auf jeden Fall einen Blick wert.
Spieler loben vor allem den Spielspaß und das große Umsetzungsspektrum — viele berichten von stundenlangem Eintauchen und Lernfortschritten. Die Community ist dankbar für die Tiefe und feiert die Entwickler; zugleich nervt manchen die Komplexität am Anfang. Wer schnelle Action will, könnte sich durch das Micromanagement gebremst fühlen; Fans von Medieval Kingdom Wars finden jedoch viele bekannte Freuden wieder.