Rue Valley

Rue Valley packt dich mit einer kleinen, merkwürdigen Stadt, viel Gefühl und einem immer wieder startenden Tag. Wer Story-driven Games wie Life Is Strange oder Night in the Woods mag, findet hier ähnliche Vibes — nur mit einer Zeitloop-Mechanik, die zum Experimentieren einlädt.

Der Kern von Rue Valley ist ein erzählerisches Adventure im Zeitloop: du lebst denselben Tag immer wieder, lernst Leute kennen, sammelst Erinnerungen und veränderst so Dialoge und Verläufe. Besonders auffällig ist der Memory/Personality-Graph, mit dem du Absichten, Mindsets und Status-Effekte freischaltest — ein bisschen wie ein Tagebuch, das dein Charisma, deine Ängste oder deinen katastrophalen Humor abspeichert. Diese Mindsets beeinflussen nicht nur Textzeilen, sondern ganze Reaktionsketten bei NPCs; plötzlich eröffnet sich eine Szene komplett anders, nur weil du gestern betrunken warst oder heute besonders sensibel. Es gibt kleine Rätsel, Entscheidungen mit Folgen und viele Nebenfiguren, deren Geschichten sich nach und nach entfalten. Das Tempo ist erzählerisch eher gemütlich: viel Dialog, viel Beobachtung, wenig hektische Action. Deluxe-Inhalte wie der OST, ein Artbook und eine Karte sind nette Goodies für Fans, die tiefer eintauchen wollen. Technisch läuft das Spiel größtenteils sauber auf Windows, Mac/Linux-Support fehlt derzeit.

Rue Valley ist ein warmherziges, etwas verschrobenes Zeitloop-RPG, das vor allem durch seine Figuren und das clevere Mindset-System überzeugt — trotz kleinerer Längen. Für Fans emotionaler Indies ein klarer Tipp.