
by Onion Games • 30. Oktober 2025
Stray Children ist ein eigenwilliges Adventure-RPG von Onion Games: eine melancholische Märchenwelt, in der Kinder mit Worten kämpfen müssen. Charmant, rätselhaft und manchmal irritierend — ein Kurztrip, der lange nachhallt.
Onion Games bringt mit Stray Children erneut dieses spezielle Händchen für schräge, emotional aufgeladene Geschichten. Wer die Kultklänge von Moon oder die beklemmende Stimmung von Rule of Rose mag, findet hier dieselbe erzählerische Neugier — nur diesmal in einer Welt, in der Erwachsene zu Monstern werden.

Im Kern ist Stray Children ein erzählerisches Adventure mit rundenbasierten Kämpfen: Du erkundest eine verstörend schönen „Land der Kinder“, sammelst Informationen und triffst auf die sogenannten Olders — Erwachsene, die eher toben als reden. Der Clou: Du kannst kämpfen oder Worte als Waffe benutzen; Dialogoptionen und ein paar gut platzierte Flüstereien können Gegner entwaffnen oder ihre Geschichte offenbaren. Erkundung und Puzzle-Elemente treiben die Story voran, es gibt kleine NPC‑Missionen und Geheimnisse in Ecken, die man nicht sofort erwartet. Visuell fährt das Spiel einen märchenhaften, etwas schrulligen Stil, der an älteren Onion-Titeln erinnert, aber mit modernerer Präsentation. Der Soundtrack untermalt die bittersüßen Momente sehr effektiv — manchmal zu sehr, wenn man schon wieder vor einem Tiny‑Boss steht. Kämpfe können sich wahlweise poetisch oder frustrierend anfühlen: Ein gut gesetztes Argument macht glücklich, ein schlechter RNG‑Treffer weniger. Insgesamt ist das Tempo eher kompakt; das Spiel erzählt seine Geschichte zielgerichtet, ohne allzu viel Ballast, was angenehm ist — wenn man mit offener Erwartungshaltung reingeht.

Stray Children ist kein Mainstream‑RPG, sondern ein kleines, eigenwilliges Märchen voller Herz und scharfer Kanten — mit ein paar holprigen Stellen, die den Charme aber kaum trüben. Für Fans von erzählerischen Indies absolut einen Blick wert.





Spieler loben meist die ungewöhnliche Atmosphäre, die starken Figuren und die mutige Idee, Worte als Waffe einzusetzen. Kritik richtet sich häufig an die unregelmäßige Schwierigkeit und ein paar technische Zipperlein zum Launch (Speicherpunkte, Performance auf schwächeren Rechnern). Viele schätzen die kurze, dichte Erzählweise; manchen fehlt aber mehr Spieltiefe oder längere Erkundungsphasen. Wenn dir narrative Indies wie Moon: Remix RPG Adventure oder Undertale gefallen, wirst du hier viel Vertrautes und doch Neues entdecken.