by Relic Entertainment • 14. August 2025
Dawn of War bringt alle Add‑ons, neun Fraktionen und vier Kampagnen in ein moderneres Paket: bessere Auflösungen, 64‑Bit‑Unterstützung und Mod‑Manager. Nostalgie trifft auf halbfertiges Remaster — schön, aber nicht perfekt.
Dawn of War ist eines dieser RTS‑Spiele, die man mit einem breiten Grinsen und einem leichten Nervenkitzel in Erinnerung hat. Die Definitive Edition packt das 2004er‑Meisterwerk samt Add‑ons in ein modernes Gewand: 4K‑Support, 64‑Bit und ein integrierter Mod‑Manager. Wer StarCraft‑ oder Classic‑RTS‑Vibes mag, findet hier viel Vertrautes — nur halt mit ein paar Ecken und Kanten.
Das Core‑Gameplay bleibt genau das, was Dawn of War so ikonisch macht: punktbasierte Ressourcen, taktisches Einnehmen von Flaggenpunkten, kleines Basisbau‑Element und heftige, momenteweise chaotische Gefechte. Neun Fraktionen bieten deutlich unterschiedliche Spielstile — von panzernden Imperial Guard bis zu hit‑and‑run Eldar oder den rohen Ork‑Massen. Vier Kampagnen geben Solo‑Spielern lange Kost; Dark Crusade und Soulstorm bringen die nichtlinearen Feldzüge, die damals schon Spaß gemacht haben. Die Definitive Edition liefert zeitgemäße Präsentation: aufgepeppte Texturen (nicht alle gleichmäßig), verbesserte Welt‑ und Einheitenbeleuchtung, größere Draw‑Distances und eine weichere Kamera für Breitbild/4K. 64‑Bit‑Unterstützung und ein Mod‑Manager sind ein großer Pluspunkt für die Community — die Modding‑Szene bekommt damit ordentlich Rückenwind. Pathfinding wurde laut Entwickler verbessert; in der Praxis merkt man Fortschritte, aber gelegentliche Wegfindungs‑ und AI‑Eigenheiten bleiben Ärgernisse. Multiplayer läuft oft stabil, bei manchen Usern berichten jedoch Stottern, Desyncs oder Crashes — also noch nicht völlig fehlerfrei. Kleine, aber nervige QoL‑Fehler fehlen: keine freie Tastenbelegung, keine Achievements/Workshop‑Integration zum Launch und bei Multi‑Monitor‑Setups kann der Mauszeiger ausbrechen. Unterm Strich: Das Spiel fühlt sich wie ein echtes Remaster an — nicht wie ein komplettes Rebuild.
Dawn of War – Definitive Edition ist ein liebevolles, aber nicht vollendetes Remaster: großartige Kern‑RTS‑Erfahrung mit modernen Komfortfunktionen für Mods und 4K, aber mit ärgerlichen Lücken bei QoL und Stabilität. Für Nostalgiker und Neueinsteiger eine klare Empfehlung; Besitzer der alten Version sollten aufs Angebot warten.
Spieler loben vor allem die Nostalgie, das komplette Paket mit allen Kampagnen und die 64‑Bit‑/Mod‑Unterstützung — viele freuen sich, das alte Gefühl wieder sauber auf modernen Rechnern zu erleben. Kritik richtet sich an die als minimal empfundene Überarbeitung (manche Texturen nicht voll aufgelöst), fehlende Qualitäts‑of‑Life‑Features wie Tastenbelegung oder Erfolge sowie an vereinzelte Stabilitäts‑ und Wegfindungsprobleme. Viele empfehlen: Fans und Neueinsteiger können zugreifen; wer die Originale besitzt, wartet besser auf einen Sale oder kommende Patches.