
by Horizon Edge • 27. Oktober 2025
Decktamer kombiniert Deckbuilding mit Monster-Taming in rundenbasiertem Roguelike-Kampf. Feinde zähmen, Fähigkeiten übertragen und riskante Entscheidungen treffen — aber stirbt ein Kreatur, verschwindet die Karte für immer. Für Strategiefans mit Nerven und einem Faible für Chaos.
Decktamer sticht hervor, weil es nicht einfach Karten dropt — du musst deine Gegner zähmen, um sie ins Deck zu holen. Stell dir Slay the Spire vor, das heimlich Pokémon gefüttert hat: rundenbasierte Kartenstrategie trifft auf Tierzähmungs-Glücksspiel. Das Ergebnis ist clever, manchmal brutal und selten langweilig.

Im Kern ist Decktamer ein rundenbasiertes Deckbuilding-Roguelike, bei dem jede Karte pro Runde einen Zug ausführt — das verlangt Planung, Timing und gelegentlich ein bisschen Gebet. Der Kniff: Viele deiner stärksten Karten sind Gegner, die du erst "tamen" musst, wodurch jeder Rekrutierungs-Versuch ein Risiko darstellt. Stirbt eine gezähmte Kreatur im Kampf, ist die Karte dauerhaft verloren; das sorgt für echte Konsequenzen und emotional aufgeladene Entscheidungen. Besonders spaßig ist das Übertragen von Fertigkeiten zwischen Kreaturen — daraus entstehen wilde, oft überraschend starke Kombos. Die Gegner sind skurril designt und bringen ungewöhnliche Effekte mit, was die Abwechslung hochhält. Man merkt dem Spiel an, dass es auf emergente Synergien setzt: oft gewinnt nicht die stärkste Karte, sondern die cleverste Verbindung. Die Runs sind kompakt genug, um schnell noch eine Runde zu spielen, und gleichzeitig lang genug, um ein echtes Fortschrittsgefühl zu erzeugen. Balance-Schwankungen treten gelegentlich auf — manche Mutanten-Fähigkeiten fühlen sich übermächtig an, andere praktisch nutzlos. Optisch bleibt Decktamer eher funktional als pompös, mit Charme in den Kreaturendesigns; Sound und UI sind solide, aber nicht spektakulär. Aktuell ist das Spiel für Windows erhältlich (Release: 27. Okt. 2025) — Mac/Linux-Spieler gucken leider noch in die Röhre.

Decktamer ist ein cleveres, manchmal nervenaufreibendes Experiment: großartige Ideen und hohe Wiederspielbarkeit, gepaart mit gelegentlichen Balanceproblemen. Für Freunde taktischer Cardgames mit Mut zur Risikoentscheidung definitiv einen Blick wert.











Spieler loben meist die frische Idee, Gegner ins Deck zu zähmen, und die vielen unerwarteten Kombos, die daraus entstehen. Kritik gibt es vor allem an der Härte des Verlusts — wenn eine Lieblingskarte stirbt, tut das weh. Manche wünschen sich mehr Balance-Feinabstimmung und etwas poliertere Menüs. Wenn dir Slay the Spire und Monster-Sammelmechaniken gefallen, wirst du hier viel Freude finden.