
by Pieces Games • 6. November 2025
Als synthetischer Dinosaurier-Cop auf Streife zwischen Menschen und Dinos: Dinocop überzeugt mit schrägem Humor, tollen NPC-Routinen und cleverer Ermittlungsmechanik – leidet aber ein bisschen unter Kürze und gelegentlicher Zähigkeit.
Dinocop packt dich als laborgezüchteten Dinosaurier-Cop in eine Welt, in der Anthropomorphe und Menschen sich nicht so recht grün sind. Das Spiel verbindet schräge Dialoge und soziale Satire mit einem Ermittlungs-Toolkit, das mich öfter zum Grinsen und manchmal zur Verzweiflung gebracht hat.

Das Kernspiel dreht sich ums Ermitteln: Du schnüffelst mit deiner literal nose, kombinierst Hinweise mit einer Lupe und verwaltest deinen Fall im Knoten-Node-System samt Tagesplan. Jeder NPC hat einen eigenen Tagesablauf, alles passiert gleichzeitig – das erzeugt wirkliche „was habe ich verpasst?“-Momente und zwingt zu Entscheidungen, welchen Fall du verfolgen willst. Die Untersuchung fühlt sich teils wie ein point-and-click-Adventure, teils wie ein Puzzle aus Zeitmanagement und Deduktion an. Die Timetable-Mechanik ist clever umgesetzt: Ereignisse überschneiden sich, man kann Dinge verpassen, aber das macht Wiederspielwert. Die Dialoge sind oft witzig und voller Charakter, manche Szenen treffen überraschend ernste soziale Töne. Optisch wirkt Dinocop charmant skurril und trägt die Stimmung gut – kein AAA-Polish, dafür viel Persönlichkeit. Mit rund zehn Stunden Spielzeit ist die Hauptkampagne straff, wer alle Nebenstränge sehen will, muss zurückspulen oder neu starten. Kleinere Design-Ungereimtheiten im Interface und gelegentliche Längen im Tempo trüben das Bild, ändern aber nichts an der sympathischen Grundidee.

Dinocop ist ein liebenswert schräges kleines Adventure mit cleveren Ermittlungsmechaniken und hohem Wiederspielwert, das aber etwas zu kurz und an manchen Stellen etwas ungeschliffen wirkt.














Spieler loben vor allem die lebendigen NPC-Routinen: Jeder Tag fühlt sich anders an, und man kann nicht alles sehen — das erzeugt echte Entscheidungsmomente. Viele genießen die skurrilen, persönlichen Dialoge und die Mischung aus Humor und Sozialkritik. Kritik richtet sich an einzelne nervige Charaktere (ja, Raymond lässt offenbar manchen nicht kalt) und an die Kürze bzw. das Bedürfnis nach klarerer UI-Hilfe. Wenn dir storygetriebene Adventures mit starken Charakteren gefallen, wirst du hier viel Spaß finden.