Fallen Priestess: My Sister's Demonic Bloodline

Fallen Priestess erzählt eine intime Geschichte über Familie und Verwandlung, verpackt in einem Indie-RPG mit Erkundung und Handwerksmechaniken. Wer auf Spiele steht, die Town-Life mit düsteren Story-Twists mischen, sollte hier genauer hinschauen — erinnert stellenweise an die ruhigen Town-Phasen von Moonlighter, nur emotionaler.

Im Kern ist Fallen Priestess ein narrative-getriebenes Adventure/RPG: Du schlüpfst in die Rolle von Lloyd, sammelst Ressourcen, craftest Items und verbesserst Ausrüstung, um draußen in der Welt und in Dungeons stärker zu werden. Die Stadt Aslint fühlt sich lebendig an; NPC-Gespräche und Nebenquests bringen kleine Episoden und Hinweise, die Trinas Zustand betreffen. Die einzige Uhr, die tickt, ist Trinas wachsende Dämonenverwandlung — eine nette Mechanik, die Entscheidungen mit einem Hauch von Dringlichkeit versieht. Dungeons bieten Abwechslung und Loot, wobei das Balancing zwischen Risiko und Belohnung den Spielrhythmus bestimmt. Das Kampfsystem bleibt bewusst offen in der Beschreibung; es funktioniert als Mittel, die Erkundung spannend zu halten, ohne zu sehr in Hardcore-Action abzugleiten. Crafting und Gear-Upgrades sind sinnvoll integriert: Seltene Zutaten zu finden fühlt sich lohnend an und motiviert, neue Gebiete zu betreten. Und ja: Nach einem langen Tag draußen zurückzukehren und sich um Trina zu kümmern schafft eine nette häusliche Gegenbalance zum Abenteuer — manchmal sogar im literal sense, wenn ihr Mana wieder aufgefüllt werden muss. Optisch und atmosphärisch setzt das Spiel auf stimmige Szenen und Charaktermomente, die die Story im Zentrum halten.

Fallen Priestess ist ein warmherzig-düsteres Abenteuer mit sinnvoller Progression und einer starken emotionalen Zentrale — kleine Gameplay-Schwächen trüben den Eindruck kaum. Für Liebhaber storygetriebener Indie-RPGs auf jeden Fall einen Blick wert.