by Double Fine Productions • 17. Oktober 2025
Keeper ist ein atmosphärisches, wortloses Third-Person-Puzzle von Double Fine: ein Leuchtturm, ein aufgeweckter Seevogel und eine seltsame Metamorphose, die mich überraschte und mehrfach Gänsehaut beschert hat.
Keeper fällt sofort durch seine stille Erzählweise und seine starke Bildsprache auf — hier wird ohne Worte viel transportiert. Als Fan von Double Fines schräger Kreativität fühlte ich mich an ruhige Abenteuer wie Journey erinnert, nur mit einer eigenen, leicht morbiden Note.
Im Kern ist Keeper ein Third-Person-Puzzle-Adventure, das weniger mit Texten als mit Umgebungsrätseln und visuellen Metaphern erzählt. Du steuerst den erwachten Leuchtturm, erkundest eine Insel, löst liebevoll gestaltete Herausforderungen und wirst von einem frechen Seevogel begleitet, der mehr ist als nur Deko. Die Rätsel setzen meist auf Beobachtung, Perspektivwechsel und das Nutzen der Umgebung — manchmal fühlt es sich an wie ein interaktives Bilderbuch. Besonders gelungen sind die stufenweise Metamorphosen: Die Welt verändert sich subtil, Räume dehnen sich, Formen verschieben sich und sorgen für Aha‑Momente. Die Präsentation ist herausragend — Art‑Direction, Lichtsetzung und Soundtrack arbeiten zusammen, um eine dichte Atmosphäre zu erzeugen. Es gibt keine erklärenden Texte; das Spiel verlässt sich komplett auf Visuals und Sound, was sehr mutig wirkt und meistens funktioniert. Technisch lief es bei mir stabil auf Windows, allerdings bleibt die Veröffentlichung auf PC beschränkt, was manchen potenziellen Spieler ausschließt.
Keeper ist ein kleines, feines Kunstwerk mit viel Herz und Atmosphäre — kein episches Abenteuer, aber ein intensives, erinnerungswürdiges Erlebnis. Für Fans von visuellen Geschichten definitiv einen Blick wert.
Viele Spieler loben die Immersion und nennen Keeper schlicht „pure Magie“ — ein Kommentar fasst es gut: „man versinkt förmlich in einer anderen Welt.“ Gelobt werden vor allem die visuelle Gestaltung, die Stimmung und der ungewöhnliche, wortlose Erzählstil. Kritikpunkte drehen sich um die Kürze des Erlebnisses und die fehlende Unterstützung für Mac/Linux; manche wünschen sich tiefere oder schwierigere Rätsel. Wenn dir atmosphärische Spiele wie Journey oder kunstvolle Indies wie Stacking gefallen, ist Keeper genau dein Ding.