Total Chaos

Total Chaos ist ein Survival-Horror, das aus einer früheren Mod erwachsen ist und jetzt als eigenständiges Spiel die Insel Fort Oasis in düsterem Licht zeigt. Wer auf Rätsel, Erkundung und nervenaufreibende Atmosphäre steht, findet hier viel Stoff — erinnert an Amnesia trifft auf handwerkliche Bastel-Mechaniken à la Resident Evil.

Du strandest an der Küste von Fort Oasis und musst Ressourcen sammeln, improvisierte Waffen bauen und dir deinen Weg durch neun Kapitel bahnen. Das Herzstück ist die Mischung aus Umgebungs­geschichte und Inventarmanagement: Notizen, Tagebucheinträge und verstörende Szenerien erzählen mehr als lange Dialoge. Das Crafting fühlt sich roh, aber befriedigend an — aus Schrott wird eine Brechstange, aus Hoffnung ein Flammenwerfer (naja, fast). Gegner verhalten sich unterschiedlich und zwingen dich, Taktik zu wechseln statt mit roher Gewalt vorzugehen. Für Spannung sorgen dunkle Gänge, technische Licht- und Soundeffekte sowie gelegentliche Visionen, die die Grenze zwischen Realität und Wahnsinn verwischen. Das Inventarsystem ist tief genug, um Entscheidungen bedeutend zu machen, manchmal aber auch nervig, wenn man mitten in einem Lauf kramen muss. Die Level sind atmosphärisch dicht; kleinere Backtracking-Passagen wirken absichtlich klaustrophobisch. Insgesamt ist das Spiel mehr auf Atmosphäre und Erkundung getrimmt als auf hektische Action, auch wenn du dich zuweilen in verzweifelten Schusswechseln wiederfindest. Achtung: Aktuell nur für Windows verfügbar — Mac- und Linux-Spieler gucken in die Röhre.

Total Chaos ist kein perfektes Spiel, aber ein intensives Horror-Erlebnis mit viel Herzblut — kleine technische Schrulligkeiten trüben das Bild, können das Erlebnis aber meist nicht zerstören.